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Aus unser beliebten Serie AUS ALLER WELT (SCW Volleyballcracks erobern die Welt), berichten wir heute von Benedikt Beilharz aus Afrika.

Seit dem 21.10.08 veränderte sich für Bene schlagartig das Leben und darf dies noch bis Ende Oktober 2009 genießen. Bene durfte vom guten deutschen Landleben in die Ruandische Großstadt Gisenyi mit 80000 Einwohnern, dass im Distrikt Rubavu liegt. Die Grenze zum Krisenherd Kongo ist keine 500 Meter entfernt, das hat Bene schon nach kurzer Zeit gelernt. Ruanda ist etwa so groß wie Hessen, aber babbeln hat etwas anders. Hungersnot gibt es rechts vom Kongo nicht, da es NOCH viel Land gibt, wo ordentlich Kartoffeln, Reis und Mais angepflanzt wird. Allerdings ist die rapid steigende Bevölkerungsrate in Ruanda ein Problem, das hoffentlich nicht mit Bene und Co zu tun hatJ Denn wenn die Bevölkerung weiter so rasch wächst, könnte es zur Hungersnot kommen. Das größte Problem von Ruanda ist, dass es absolut keine Bodenschätze besitzt. Da ist vielleicht der Hund begraben, aber sonst? Der Anbau von Bananen, Ananas, Mangos, Maracuja usw sowie Gemüse deckt den eigenen Bedarf und kann somit auch nicht groß zu Geld gemacht werden. Aber Hallo, press mal die Früchte aus, dann verkaufen wir das teuer hier als 100 % Direktsaft a la Bene Ruanda. Da Ruanda ziemlich zentral östlich in Afrika liegt, sind es rund 1000 km zum Meer, doch dafür sind es gerade mal 10 Minuten zum Strand des Lake Kivu, der ca. 5 x so große wie der lake of constance ist. Teilweise sogar Sandstrand ohne Krokodile insbesondere. Zur Hauptstadt Kigali sind es nur 150 km, die man mit lustigen Bussen (mit 2 „s“) für 2500 RWF (=4 EuroS) nach 3,5 Stunden erreichen kann. Wenn man Glück hat, sind machen Straßen geteert und vermisst dann die vielen Schlaglöcher und Hügel. Neben Keinen festen Abfahrtszeiten gibt es auch keine feste Haltestellen. Wer raus will, klopft halt laut an die Scheibe oder Decke. Deshalb erkennt man in Ruanda Bus Monatskartenbesitzer an blutigen Händen.

Zusammen mit seinem Kumpane Benni ist Bene seine Aufgabe ein Programm für die Straßenkinder von Gisenyi zu erstellen, ihre Unterkünfte ein wenig zu dokumentieren und die Straßenkinder überhaupt erstmal zu erfassen, weil keiner genau weiß, wieviel es wirklich sind. Also eine Art Volkszählung auf afrikanisch. Die zwei Germans arbeiten im Namen von Friends-of-Ruanda ev aus Bad Boll, welcher in Gisenyi einen Partnerverein namens CLCP Dusugire hat. Bis jetzt sind 54 Kinder “registriert”, aber ohne Chipkarte, um die sich gekümmert wird. Allerdings kommt meist nur 1/3 der Kinder täglich, da viele schauen müssen, wie sie über die Runden kommen. Das Programm geht morgens von 7.00-11.00 Uhr, weil es später zu heiß wird. Meist wird auf den Bolzplatz gegangen, oder neuerdings auch die am Strand neu festinstallierten Beachvolleyballfelder. Nachmittags kommt die Erfassung und Dokumentierung dran mit Mitgliedern des Partnervereins. Oder stehen diverse Besuche in Waisenhäusern und anderen Einrichtungen an. Der Job gefällt Bene sehr gut, auch wenn es oft anstrengend ist beim Volleyball, weil seine Schüler es noch nicht so beherrschen. Aber das wird noch, ist er überzeugt. Vielleicht bringt er ja eine “Schwarze Perle” für uns mit und verstärkt uns nächste Saison. Und wir suchen auch noch bestimmt Jugendtrainer, wenn Bene zurück ist.

Was Bene bestimmt zurück bleibt, sind die gleichmässigen Lichtverhältnisse über das ganze Jahr. Aber nicht, weil es soviel Strom (täglich gibt es mehrere Stromausfälle) oder Flutlicht gibt. Sondern die Sonne geht jeden Morgen um 6.00 Uhr auf und exakt um 18.00 Uhr wieder unter. Und das das ganze Jahr über. Übrigens stören die Stromausfälle Bene weniger. Der Solaranlage auf dem Dach sei dank. Die Zeitverschiebung zu uns beträgt nur im MEZ Winter eine Stunde und im Sommer ist die Zeit gleich. Also wenn die Sonne in Ruanda unter geht, ist es auch bei uns 18.00 Uhr. In der kleinen Regenzeit von Oktober bis Dezember war es täglich 30 Grad C oder noch mehr. Umso gespannter war Bene, wie es wohl erst in der kleinen Trockenzeit von Ende Dezember bis Februar wird. Als nächstes kommt die große Regenzeit von Ende Februar bis Ende Mai. Bin dann mal gespannt, wie da Beachvolleyball oder eher Beachwaterball gespielt wird. Vielleicht berichtet er dann auch über Wasserball.

In seiner Freizeit geht Bene gerne zum Strand, schlendert durch Afrika, kauft auf dem Markt wunderbar schmeckendes Obst (Wie, ihr pflückt es Euch nicht selber?), spielt mit den Leuten Karten oder Würfelspiele, oder genießt auch gern Mützig. Es ist müssig zu denken was das ist. Genau, das ist Ruandisches Bier, dass sogar vor Ort in Gisenyi gebraut wird und ein super Ersatz für das Deutsche Bier ist. Vom Dt. Reinheitsgebot vor vielen Tausend Jahren wollte ich nicht nachfragen. Hauptsache schmeckt, gell. Neulich hatte Bene den Personalchef von der Mützig-, Heineken-, Guinessbrauerei hier in Gisenyi kennengelernt und gleich paar wertvolle Biergläser und T-Shirts abgestaubt. Außerdem kam eine private Brauereiführung dazu. Hierzu wollen wir nicht näher eingehen...

Außer den Bolzplatzkickern und Volleyballern (in der Zwischenzeit wird schon 3x in der Woche trainiert) haben Bene und Benni Kontakt zu paar coolen Rastafaris hergestellt, mit denen sie sich im LaBamba öfters verabreden. Da steppt dann wohl der Lambada...

Da seit dem 1.Januar in Ruanda die Amtssprache englisch ist, bieten unsere Deutschlehrer Bene und Benni täglich zwei Stunden englisch an, weil großen Wert darauf gelegt wird das man bemächtigt ist englisch zu reden.

Vermissen tut er natürlich seine Familie und Freunde von zuhause, dass jedoch auch schon das einzige ist. Ansonsten kann man hier wunschlos glücklich sein, und wenn er an das Wetter denkt, möchte er gar nicht mehr nach Hause. He, Du SchönwetterspielerJ

Gut, das Leitungswasser ist hier ein wenig ein Problem, obwohl Ruanda eines der saubersten von Afrika besitzt. Ist wahrscheinlich auch nicht so schwer, weil es nicht viel Leitungswasser gibt in Afrika. Außer vielleicht in der großen Regenzeit..... Dennoch sollte man das Leitungswasser lieber vermeiden, dann vermeidet man auch den Medizinmann. Trinkwasser schmeckt nicht wirklich und ist als Ausgleich dafür sehr teuer.

Wo Deutschland genau liegt, wissen wohl die wenigsten, aber wahrscheinlich wissen sie, seit Bene da ist, dass in Deutschland die Sonne weniger scheint. Die Deutsche Bundesliga ist auch nicht viel bekannter, weil im Fernsehen meist die englische Premier league übertragen wird. Lediglich Bayern München ist vielen ein Begriff, wegen der Champions League, die auch übertragen wird. Man sieht zwar häufig Jugendliche mit deutschen Trikots rumlaufen, aber sie wissen nicht wirklich was sie tragen und sind meist Fan von Liverpool, Manu und Chelsea.

Seitdem Bene die Rastafreaks im LaBamba kennengelernt hat, weiss er jedoch auch, dass dort jedes Freitagsspiel, ein Samstagsspiel und ein Sonntagsspiel von der Bundesliga übertragen wird. Und dazu gibt es natürlich ein kühles Mützig. (Bring mir ja ein Mützig mit!) Deshalb gehören die Rastas auch wohl zu seinen besten Freunden.

Leichtes Wintergefühl kommt nur morgens um 6.00 Uhr bei der morgendlichen kalten Dusche auf. Nachmittags ist die kalte Dusche jedoch ganz angenehm. Da der Winterurlaub ausfällt, werden die ersten freien Urlaubstage Richtung Uganda führen. Das ist die Karibik Afrikas, obwohl es nicht am Meer liegt, aber dafür an einem großen See namens Lake Victoria. Dort werden paar Nächte auf den Ssese Inseln verbracht mit Benni und Bene´s Schwester, die zu Besuch für paar Wochen hier ist.

Abenteuerlich war auch der Besuch bei einem Gottesdienst in einem kleinen abgelegenen Dorf. Die Bewohner haben sicherlich weniger Weiße (Muzungus) in ihrem Leben gesehen, als sie Finger an einer Hand haben. Es war ein Riesenspektakel und etwas unheimlich. So wurden die Weiße Germans auf einem Präsentierteller serviert vor mehreren hundert schwarzen Gläubigen. Erst wurden Bene und Kumpane Benni begrüßt, dann gesegnet und am Schluß das Mikro in die Hand bekommen und sich vorzustellen und zu danken. Der Jubel war groß und die Situation gemeistert. Als Dank luden dann noch Pfarrer und Pastor in die Kirche zum Essen ein.

So nett alle sind, so schwer hat man es mit der Polizei. Nachdem das Handy von Bene am Strand geklaut wurde, hatte man ihn beruhigt, dass es bestimmt am nächsten Tag wieder auftaucht. Doch von selber geht hier gar nichts. Ein paar Volleyballer von Bene waren mit bei der Polizei gewesen, weil sie meinten, wer der Übeltäter war. Dafür wurden sie zuerst als „Dank“ hinter Gitter gebracht. Nach vielem Zureden wurden sie wieder freigelassen. Wenn es um solche Sachen geht, stellt sich die Polizei dumm und versteht kein Wort englisch mehr. Bene hat jedoch schnell gelernt, als ihn ein Polizist fragte, was er bezahlen würde, wenn er ihm sein Handy wieder besorgt.....!

Bilder und mehr Infos über Bene´s Aufenthalt erfahrt ihr unter:

www.friends-of-ruanda.com/wordpress/

Bene freut sich auch über jedes email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Trotz der Nähe zur Kongokrise besteht kein Grund zur Besorgnis und ihm geht es bestens in einem immer schöner werdenden Gisenyi, wie Bene zuletzt nochmals betonte.

Wir wünschen Dir noch einen wunderschönen friedlichen Afrikaaufenthalt in Ruanda mit vielen Abenteuern und Mützigbier. Den Alkoholpegel kann anscheinend eh niemand kontrollieren und würde auch keinen interessieren. Vielleicht gibt es ja eine Rückkehrfeier mit Mützenbier und ObstsalatJ Vergiß nicht ein Mützig mitzubringen!

Liebe Grüße Deine Weiler Volleyballer

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