Zwei junge Damen und acht Burschen trafen sich sonntags im Gasthaus Krone und spielten an Wirtshaustischen Tischtennis. Inge Schwenger, Irma Treß, Willi Hofmann, Adolf Kaiser, Otto Kaiser, Willy Österlein, Ernst Schmid, Günther Schurr, Helmut Vollmer und Wilhelm Ziegler bildeten den Freundeskreis, der am 11. April 1947 den Tischtennisclub Weiler gründete.
Zu Beginn gab es keinen offiziellen Vereinsbeitrag. Jedes Mitglied bezahlte je Spielabend 50 Pfennig und zusätzlich 10 Pfennig für jedes verlorene Spiel. Aus der ersten Originalabrechnung vom 25. April 1947 geht hervor, dass an diesem Tag 24 Spiele durchgezogen wurden und als Einnahmen 10 x 50 Pf. + 24 x 10 Pf. verbucht werden konnten. Die erste sportgerechte Tischtennisplatte wurde gegen einen Liter Schnaps eingehandelt, und auch die Beschaffung von Zelluloidbällchen vollzog sich auf ähnlichen schwarzen Wegen.
Die zehn Gründer bildeten eine verschworene Gemeinschaft, die zunächst keine weiteren Kollegen wünschte. Dieses Prinzip wurde erstmals 1948 durchbrochen, und 1950 zählte der Verein bereits 32 Mitglieder.
Anfangs wurden die vom "Bobälesclub" noch etwas mitleidig belächelt. Das änderte sich mit zunehmender Spielstärke und dem Aufbau einer Jugendgruppe. Im Herbst 1950 wagten es die Spieler erstmals, mit einer Sechsermannschaft in die Verbandsspiele der Kreisklasse einzugreifen. Die Mannschaft kletterte Jahr für Jahr in der Tabelle nach oben und schaffte 1956 den Aufstieg in die Bezirksklasse.
Am 11. September 1953 ließ sich der Verein unter dem Namen "Sportclub Weiler ob der Fils 1947 e.V." ins Vereinsregister eintragen.
Die Bestrebungen, auch andere Sportarten zu erschließen, scheiterten immer wieder an den unzulänglichen Raum- und Platzverhältnissen. Der Tischtennisbetrieb lief an zwei Platten im Saal der Gaststätte Hecht. Erst als 1965 das neue Schulhaus mit der Gymnastikhalle und dem Hartplatz bezogen wurde, ergaben sich neue Möglichkeiten. Im Tischtennis konnten nun sowohl bei den Aktiven als auch bei der Jugend mehrere Mannschaften gebildet werden. Dazu gesellten sich Gymnastik, Geräteturnen und Leichtathletik. Besonders die Jugendarbeit erfuhr einen starken Aufschwung.
Bei den damals üblichen Festzügen im Rahmen der jährlichen Gaukindertreffen wurde der SC Weiler mit 70 bis 80 Teilnehmern offiziell als Großverein bezeichnet. Auch bei den Mannschaftswettkämpfen im Geräteturnen war der Verein besonders stark vertreten. Aber nicht nur von der Quantität her, sondern vor allem durch ausgezeichnete Leistungen konnte der Nachwuchs überzeugen. Die vielen Spitzenplätze aus jener Zeit beweisen das nachdrücklich.
Das sportliche Angebot reichte vom Turnen für Mutter und Kind bis zum Frauen- und Männerturnen. Die Gymnastikhalle war jeden Abend ausgebucht, und der Hartplatz bekam eine Flutlichtanlage, so dass die Leichtathleten jederzeit nach draußen ausweichen konnten und die Jedermänner Gelegenheit zu einem kleinen Fußballspiel hatten.
In diesem Zusammenhang soll nicht vergessen werden, dass der SC Weiler zusammen mit dem Gesangverein beim Bau der Schule und der kleinen Halle von 1963 bis 1965 unzählige Arbeitsstunden geleistet hat.
1972 feierten wir das Fünfundzwanzigjährige. Das Festheft zeigt eine Vielzahl von Gruppen: Turnen, Gymnastik, Tischtennis, Spielen, Leichtathletik, Anfänge des Volleyballs. Ebenso belegen umfangreiche Statistiken die sportlichen Erfolge unseres immer noch kleinen Dorfvereins mit damals etwa 180 Mitgliedern.
Die nächsten Jahre sind geprägt durch folgende wichtige Stichworte: Aufbau einer neuen, übersportlichen Jugendarbeit, Erweiterung des Mitarbeiterkreises, um Verantwortung teilen zu können und der rasch wachsenden Mitgliederzahl gerecht zu werden, Planung und Realisierung von dringend notwendigen Sportmöglichkeiten, um gleichzeitig das sportliche wie auch das gesellige Angebot ausweiten zu können. So konnten wir 1976 die "große Halle" einweihen (natürlich auch ein kleiner Ausgleich für die verlorene Selbstständigkeit unserer Gemeinde).
Diese Halle ist bis heute der wichtige Mittelpunkt des sportlichen und kulturellen Gemeindelebens in Weiler. Neue Geräte-, Umkleide-, und Wirtschaftsräume kamen hinzu, bis dann 1993 wieder eine Halleneinweihung gefeiert werden konnte: Neue Sanitär-, weitere Umkleide und Geräteräume, und vor allem die Erweiterung der "kleinen Halle" konnten ihrer Bestimmung übergeben werden. Erwähnenswert die große praktische und finanzielle Unterstützung durch die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer des SCW.
Die zahlen- und leistungsmäßig regelrecht explodierende Leichtathletikabteilung verlangte dringend weitere Trainingsmöglichkeiten in Weiler. Nach anfänglich großen Schwierigkeiten konnten wir 1985 unseren Rasenspielplatz mit leichtathletischen Anlagen als unsere "Turnhalle im Freien" einweihen. Wenn auch bescheiden in den äußeren Abmaßen, sind wir doch stolz auf unseren Platz, unser Eigentum, das selbstverständlich auch von Grundschule und Kindergarten, aber auch von der ganzen Dorfjugend genutzt wird.
Im Jahr 1995 fand das erste dreitäge Zeltlager des Sportclubs im Lautertal mit rund 15 Kindern statt. Im Folgejahr wechselte das Zeltlager nach Schwäbisch Hall. Am kleinen Brombachsee wurde 2002 zum ersten Mal der langjährige Zeltplatz mit einer besseren Infrastruktur bezogen.
Die Kinderanzahl wuchs über die Jahre auf 30 bis 40 Kinder an und die Dauer des Zeltlagers verlängerte sich auf acht Tage. Nach 23 Jahren fand 2017 das bisher letzte Zeltlager statt. Insgesamt haben rund 45 Jugendliche als ehrenamtliche Betreuer/innen viel Spaß gehabt.
2001 konnten wir einen anhaltenden Trend im Volleyballsport aufnehmen und eine Beachanlage mit 2 wunderschönen Spielfeldern einweihen.
Nach mehrjähriger intensiver Planung und erfreulich kurzer Bauzeit konnte Ende Juni 2009 mit finanzieller Hilfe des Gesangvereins Weiler, des Fördervereins Bürgerhaus Weiler, des SC Weiler und des Steuerzahlers ein weiterer Hallenanbau fertiggestellt werden. Stühle, Tische, Biertischgarnituren, die neuen Bühnenelemente und die Putzmittel haben jetzt einen sinnvollen Platz gefunden.
So können wir heute mit Genugtuung feststellen, gute äußere Bedingungen für einen intensiven Sportbetrieb für ca. 550 Mitglieder vor Ort zu haben. Sport und Geselligkeit bestimmen das ganze Jahr über intensiv das Geschehen in der Halle, auf dem Beachfeld und auf dem Rasenplatz unserer Heimatgemeinde.